Auf einem Hügel bei Pöttsching erstreckt sich eine einzigartige Skulpturenlandschaft, die 19 Kunstwerke namhafter internationaler Künstler umfasst. Auf stundenlangen einsamen Spaziergängen im Dreieck Pöttsching – Zillingdorf – Lichtenwörth wählte der Bildhauer Karl Prantl das Grenzgebiet zwischen Niederösterreich und dem Burgenland am Mitterberg als idealen Ort aus.
Seit dem Jahr 2009 säumen die Skulpturen bestimmte Wege im Ort und führen den Betrachter mittels Blickkontakt von Stein zu Stein. Sie sind eingebettet in eine Landschaft, die seit Jahrhunderten von den Bauern kultiviert wird. Kultivieren und Kultur haben hier nicht nur im wörtlichen Sinne miteinander zu tun. Bauer und Künstler verleihen durch ihre Arbeit der Naturlandschaft neue Aspekte. Der Zustand der bearbeiteten Flächen, der sich je nach Jahreszeit ändert, sorgt dafür, dass die statischen Skulpturen ständig in neuen Aspekten gesehen werden können.
Der Verein „Symposium Europäischer Bildhauer“ unter dem Vorsitz von Katharina Prantl, hat die Kunstwerke vom Symposiumsgelände in St.Margarethen nach Pöttsching transferiert. Prantl war nicht nur ein außergewöhnlicher Künstler, sondern trug die Idee des „Symposiums“ in die Welt hinaus. Der Grenzstein ist wohl die bekannteste Skulptur Karl Prantls und sein erstes Auftragswerk in den 1950er Jahren. Ursprünglich stand er an der Bundesstraße bei Nickelsdorf und sollte so den Künstlern hinter dem „Eisernen Vorhang“ ein Zeichen der denkerischen Freiheit sein.
Karl Prantl ist nicht nur in Pöttsching geboren (1923), sondern auch am Ortsfriedhof begraben (+2010) – er wird in seinen unvergleichlichen Skulpturen weiterleben.